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Landseer-Forum: 'Re: wie ist es um den Schutztrieb bestellt?'

Landseer-im-Web.de

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Holger Neeb, WebMaster "landseer-im-web.de"

Re: wie ist es um den Schutztrieb bestellt?

von HolgerN
geschrieben am 17.Okt '06 um 07:08
als Antwort auf wie ist es um den Schutztrieb bestellt? von baghira
Hallo Baghira,

der Landseer ist natürlich ein sehr großer Hund und wirkt schon allein aufgrund dieser Größe und dabei sollte es natürlich auch bleiben.

Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass unsere Hunde im Falle einer echten Bedrohung - wie wohl fast alle erwachsenenen Hunde - ihre Familie verteidigen würden. Allerdings ist die Reizschwelle dafür individuell verschieden. Hier mal die Erfahrungen die wir diesbezüglich machen konnten/mussten:

Danessa neigte, zumindest in jungen Jahren und fremden Männern gegenüber zu 'generalpräventiven Maßnahmen'. Einige wenige - Gottseidank wirklich nur sehr wenige Male - reagierte auf vermeintliche Bedrohungen dadurch, dass sie vorschoss, kurz zuschnappte und dann wieder ablies. Da sie die Situation aber jedesmal falsch einschätzte, war dies jedoch nicht das, was ich als wünschenswertes Verhalten bezeichnen würde.
Unser Rüde Ajax zeigt bei Dunkelheit und bei Begegnung mit Fremden deutliche Präsenz. Er stellte sich dann zwischen uns und den aus seiner Sicht potentiellen Angreifer und wirkte dann sehr groß und sehr aufmerksam...
Beide Hunde waren auch dahingehend wachsam, dass sie fremde Personen, die am Haus vorbei gingen, verbellten. Was Danessa angeht, so hätte sie sicherlich - auch wenn sie alleine gewesen wäre - keine Fremden ins Haus gelassen.
Chewbacca - und dies gilt im gleichen Maße auch für Rayka, die aber noch nicht erwachsen ist - scheint eher die Meinung zu vertreten, dass der Mensch von Natur aus gut ist. Wachsamkeit ist hier Fehlanzeige und jeder wird zunächst einmal freundlich begrüßt. Dennoch bin ich mir, wie oben schon erwähnt, sicher, dass sie uns in einem Ernstfall, der hoffentlich nie eintritt, verteidigen würden.
Du schreibst (Zitat):
Zunächst habe ich mich neben dem Landseer noch für einen Pyrenäenberghund ( aus reiner Familienzucht) interessiert, wobei mir hier von vielen Leuten abgeraten wurde, da er angeblich sehr schwer zu erziehen ist, gerne ausbüxt, und mit fremden Kindern oftmals nicht kompatibel ist und gerne bellt.
Ich denke dies ist ein grundsätzliches Problem. Hunde die wirklich wachsam sind und selbstständig die ihnen anvertrauten Personen/Tiere/Gegenstände schützen - und ich meine jetzt ausdrücklich keine Hunde, die auf ein Kommando "Fass!" in irgendeinen Ärmel beißen und und diesen auch dann nicht mehr loslassen, wenn man ihnen einen Stock auf den Kopf haut - müssen über eine gewisse Eigenständigkeit und Unabhängigkeit verfügen. Gerade die Herdenschutzhunde, zu denen auch der Pyrenäenberghund gehört, müssen ihre Aufgabe gerade dann erfüllen, wenn der Schäfer nicht dabei ist um entsprechende Kommandos zu erteilen. Dass Hunde dieser Rassen, die darauf gezüchtet wurden selbstständig zu agieren, schwerer in dem Sinne zu erziehen sind, dass sie jedes Kommando unreflektiert und sofort ausführen, liegt im wahrsten Sinne des Wortes im Wesen dieser Hunde (Aber sicherlich gibt es auch hier individuelle Unterschiede).
Aber genau so - zumindest ist dies meine Erfahrung - verhält es sich auch mit den Landseern. Die wachsamen, schutzbereiten Tiere sind auch die ansonsten eher unabhängigen Hunde....

Mit freundlichen Landseergrüßen
Holger mit Chewbacca & Rayka
... diesen Beitrag beantworten
 

Zu 'Re: wie ist es um den Schutztrieb bestellt?' von HolgerN liegen bislang die folgenden Antworten vor:

Re: wie ist es um den Schutztrieb bestellt?

von Petra Götze
geschrieben am 18.Okt '06 um 15:19

> Hallo Baghira,
>
> der Landseer ist natürlich ein sehr großer Hund und wirkt schon allein aufgrund dieser Größe und dabei sollte es natürlich auch bleiben.
>
> Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass unsere Hunde im Falle einer echten Bedrohung - wie wohl fast alle erwachsenenen Hunde - ihre Familie verteidigen würden. Allerdings ist die Reizschwelle dafür individuell verschieden. Hier mal die Erfahrungen die wir diesbezüglich machen konnten/mussten:
>
> Danessa neigte, zumindest in jungen Jahren und fremden Männern gegenüber zu 'generalpräventiven Maßnahmen'. Einige wenige - Gottseidank wirklich nur sehr wenige Male - reagierte auf vermeintliche Bedrohungen dadurch, dass sie vorschoss, kurz zuschnappte und dann wieder ablies. Da sie die Situation aber jedesmal falsch einschätzte, war dies jedoch nicht das, was ich als wünschenswertes Verhalten bezeichnen würde.
> Unser Rüde Ajax zeigt bei Dunkelheit und bei Begegnung mit Fremden deutliche Präsenz. Er stellte sich dann zwischen uns und den aus seiner Sicht potentiellen Angreifer und wirkte dann sehr groß und sehr aufmerksam...
> Beide Hunde waren auch dahingehend wachsam, dass sie fremde Personen, die am Haus vorbei gingen, verbellten. Was Danessa angeht, so hätte sie sicherlich - auch wenn sie alleine gewesen wäre - keine Fremden ins Haus gelassen.
> Chewbacca - und dies gilt im gleichen Maße auch für Rayka, die aber noch nicht erwachsen ist - scheint eher die Meinung zu vertreten, dass der Mensch von Natur aus gut ist. Wachsamkeit ist hier Fehlanzeige und jeder wird zunächst einmal freundlich begrüßt. Dennoch bin ich mir, wie oben schon erwähnt, sicher, dass sie uns in einem Ernstfall, der hoffentlich nie eintritt, verteidigen würden.
>
Du schreibst (Zitat):
Zunächst habe ich mich neben dem Landseer noch für einen Pyrenäenberghund ( aus reiner Familienzucht) interessiert, wobei mir hier von vielen Leuten abgeraten wurde, da er angeblich sehr schwer zu erziehen ist, gerne ausbüxt, und mit fremden Kindern oftmals nicht kompatibel ist und gerne bellt.
Ich denke dies ist ein grundsätzliches Problem. Hunde die wirklich wachsam sind und selbstständig die ihnen anvertrauten Personen/Tiere/Gegenstände schützen - und ich meine jetzt ausdrücklich keine Hunde, die auf ein Kommando "Fass!" in irgendeinen Ärmel beißen und und diesen auch dann nicht mehr loslassen, wenn man ihnen einen Stock auf den Kopf haut - müssen über eine gewisse Eigenständigkeit und Unabhängigkeit verfügen. Gerade die Herdenschutzhunde, zu denen auch der Pyrenäenberghund gehört, müssen ihre Aufgabe gerade dann erfüllen, wenn der Schäfer nicht dabei ist um entsprechende Kommandos zu erteilen. Dass Hunde dieser Rassen, die darauf gezüchtet wurden selbstständig zu agieren, schwerer in dem Sinne zu erziehen sind, dass sie jedes Kommando unreflektiert und sofort ausführen, liegt im wahrsten Sinne des Wortes im Wesen dieser Hunde (Aber sicherlich gibt es auch hier individuelle Unterschiede).
> Aber genau so - zumindest ist dies meine Erfahrung - verhält es sich auch mit den Landseern. Die wachsamen, schutzbereiten Tiere sind auch die ansonsten eher unabhängigen Hunde....
>
> Mit freundlichen Landseergrüßen
> Holger mit Chewbacca & Rayka

Letzte Änderung am 30.07.18 Holger Neeb zurück zur LiW-Startseite