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Holger Neeb, WebMaster "landseer-im-web.de"

Re: Was ist ein guter Züchter?

von HolgerN
geschrieben am 30.Jan '14 um 15:38
als Antwort auf Re: Was ist ein guter Züchter? von Delia Eick
Hallo Delia,

ich hatte vorgestern ein Gespräch mit einem auf Orthopädie spezialisierten Tierarzt zum Thema Knochenkrebs bei Hunden. Die Aussage von ihm war, dass es keinen wissenschaftlichen Beweis für die Vererbbarkeit dieser Krebsart gäbe. Auf meine Frage hin, ob er denn einen Hund kaufen würde, der aus einer Linie käme, im welcher diese Krebsart häufiger vorkäme, antwortete er dann allerdings ganz spontan mit "Nein". Dies zeigt meiner Meinung nach schön den Stand der Diskussion um die (Nicht)Vererbbarkeit von Knochenkrebs.

Viele Grüße
Holger

PS.: Ich bin jetzt einfach mal davon ausgegangen, dass es auch in Deinem letzten Posting um diese Krebsart ging. Holger.
... diesen Beitrag beantworten
 

Zu 'Re: Was ist ein guter Züchter?' von HolgerN liegen bislang die folgenden Antworten vor:

Re: Was ist ein guter Züchter?

von Marion
geschrieben am 30.Jan '14 um 16:59

Hallo Holger

Dein letzter Satz trifft es auf den Punkt.
Wenn man die Wahl hat, wird man versuchen jedes Risiko von vererblichen Erkrankungen auszuschließen.
Sicherheiten wird man sicher nie erhalten, jedoch kann man die Risiken vermindern und wird es tun.

Bei Hunden wurde die Erblichkeit von Krebs oder auch anderen Erkrankungen noch nicht ausreichend erforscht und ausgewertet.
Ist auch kaum möglich, wenn diese Erkrankungen bisher verschwiegen wurden und auch in den Zuchtbuchstellen nicht registriert werden.
Ich kann nur von dem eigenen Wurf ausgehen, dort wurden 9 von 11 Welpen keine 5 Jahre alt und sind an endokrinen Tumoren erkrankt und verstorben, wie der Deckrüde auch. Zufall? Die anderen zwei starben mit 6 und 8 Jahren an Knochenkrebs.
Als potentieller Käufer eines Welpen würde ich ganz sicher nicht kaufen, wenn mir Vorerkrankungen in der Linie bekannt wären.
Wenn man dann so einen Hund hat, wird die Angst immer eine Rolle spielen, wenn man die Vorgeschichte kennt.

Bei Menschen ist die Krebsforschung bereits weiter und eine Vererbung ist nachgewiesen. Risiken lassen sich bereits testen und Prognosen erstellen. Dies wäre sicher auch bei Hunden möglich, aber liegt sicher nicht im Interesse der Züchter und Verbände?

Liegt Krebs in der Linie vor, dürften dann bei einer verantwortungsvollen Zucht keiner der Nachkommen wieder in die Zucht gehen.
Dies passiert aber leider nicht, im Gegenteil es werden Nachkommen von prämierten Hunden weiter zur Zucht verwendet.

Der Epidemiologe Kari Hemminki hat nachgewiesen, dass es viele Tumorarten gibt, die nachweislich vererbt werden. Schweden hat dazu eine umfassende Datenbank, da dort alle Familienstatistiken seit 1932 erfasst sind. Dort wurde nachgewiesen, dass 24 von 25 Tumorarten familiäre Erkrankungsformen aufweisen. Für mich ein eindeutiger Beweis von erblich bedingten Krebs.
Beim Hund wird dies nicht anders sein.

Dies zu bestreiten und dem nicht nachzugehen, ist für mich kein Zeichen von verantwortungsvoller Zucht.
Es wird aber immer Menschen geben, die für alles eine Ausrede finden oder ihren persönlichen Fall ins rechte Licht rücken.
So lange dies so ist, wird die Zucht von Hunden nie ehrlich und gesund werden.
Nur wenn alle Erkrankungen registriert werden, auch bei den Nachzuchten, nur dann kann man eine verlässliche Statistik erarbeiten.
Die DNA Analyse bringt hier gar nichts, die kann nur die Abstammung nachweisen.

Die Statistiken von Erkrankungen trifft aber nicht nur den Krebs, dies ist nur ein Punkt, der durch den Fall hier aufkam. Es gibt weit mehr Erkrankungen, die nicht erfasst und untersucht werden.

Ein weitere Punkt zu "Was ist ein guter Züchter" ist für mich auch das Alter der Hunde beim Decken. Hier gehe ich auch nicht mit den Zuchtbedingungen konform. Unsere Hunde werden frühestens mit 3 Jahren erwachsen und sind oft sogar erst mit 5 Jahren körperlich und geistig fertig. Eine Hündin dürfte hier auch erst mit 3 Jahren zur Zucht zugelassen werden.
Viele Züchter betonen immer wieder, sie züchten als Hobby, zum Erhalt der Rasse und nur alle drei Jahre ein Wurf, welches auch sehr löblich ist.
Warum muss dann eine Hündin aber schon so früh belegt werden? Warum hat man es dann doch so eilig sie vor dem Auswachsen decken zu lassen?
Es werden viele Fragen offen bleiben.

Wir sind nun über die 70, haben noch einen Landseer mit 11 Jahren und einen mit 9 Jahren bei uns und hoffen alle noch ein paar Jahre zusammen zu verbringen. Mit dem heutigen Wissen und den heutigen Zuchtbedingungen würde ich keine Hunde mehr züchten.
Natürlich ist die nur meine bescheidene Meinung, denn ich trage nicht mehr dazu bei, hier etwas zu ändern und habe auch nicht die Kraft dazu, gegen diese meterhohen Wände der Missstände in der Hundezucht anzugehen. Das trifft nicht nur den Landseer, aber diesen auch immer mehr. Die Rasse wird Zusehens immer kränker, die viel gelobten Verbesserungen in der Zucht sucht man vergeblich.

Für die schönen Hunde kann man nur hoffen, dass die Schönheit nicht mehr allein im Vordergrund steht.
Dies werden wir nicht mehr erleben.

Liebe Grüße

Marion

Re: Was ist ein guter Züchter?

von Delia Eick
geschrieben am 30.Jan '14 um 17:02

Hallo Holger,

ich bin da wirklich nicht der Experte, aber um ein genaues Bild zu zeichnen wäre ja wichtig wie viele Tiere wie alt und wie gesund aus dem jeweiligen Wurf
geworden sind, also auch die Vorfahren. Wir aber sehen ja nur immer die jeweilige Tragödie. Ich verstehe die Angst der Leute ihren Hund vorzeitig zu verlieren und
ich würde alles tun um das zu verhindern, aber das kann ich nicht. Wie auch in unserem Leben als Mensch, gibt es Krebsfälle und das Erreichen eines hohen Alters
innerhalb der Familien. Wichtig finde ich, dass man die Zeit mit seinem geliebten Hund gut nutzt, denn sie sind nur ein Teil unseres Lebens an unserer Seite.
Und jeder von ihnen hat das Größte in seinem Leben an uns während dieser Zeit geschenkt. Seine Liebe, Treue und Schutz und das über sein eigenes Leben gestellt!

Re: Was ist ein guter Züchter?

von Martina
geschrieben am 30.Jan '14 um 18:08

Lieber Holger,

erst mal möchte ich Dir mitteilen, dass es mir sehr leid tut, dass Rayka nun auch von dieser verfluchten Krankheit betroffen ist. Bei uns liegt es nun schon 14 Jahre zurück, dass wir uns mit Knochenkrebs auseinandersetzen mussten - das Leid und Verzweiflung habe ich bis heute nicht vergessen.

Vielleicht erinnerst Du Dich noch daran, dass ich damals begonnen habe, eine Liste der erkrankten Landseer zu erstellen, um eine eventuelle familiäre Häufung aufzuzeigen. Heute umfasst diese traurige Sammlung über 100 Hunde. Schon allein die Namen der betroffenen Tiere bzw. ihrer Eltern lassen aufhorchen. Betrachet man sich dann die Ahnen der erkrankten Hunde wird man meist (mehrmals) fündig.

Nun ist das, was ich bisher zusammengetragen habe, sicher nur die Spitze des Eisbergs!

Da brauche ich keinen Gentest - mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass man von solchen Linien als Welpenkäufer und Züchter die Finger lässt.

Andererseits befindet sich die Landseerzucht natürlich in einem großen Dilemma: nimmt man alle Hunde aus der Zucht, die neben den bisherigen Ausschlusskriterien (HD, ED, Cystinurie usw.) in ihren Linien auch keine Krankheiten wie Krebs, Allergien, Epilepsie usw. tragen - was bleibt dann noch übrig?

Mir, als Welpenkäufer, wäre es ehrlich gesagt wichtig, dass mal das Thema 'Langlebigkeit' Eingang in die Zuchtbestimmungen findet. Ich selbst habe gerade das große Glück, das Leben mit einer 11-jährigen Landseerhündin zu teilen und danke Gott für jeden Tag.

Liebe Grüße
Martina

Letzte Änderung am 30.07.18 Holger Neeb zurück zur LiW-Startseite