Landseer-im-Web.de

Willkommen auf der umfassendsten privaten Webseite zur Hunderasse Landseer! Schön, dass Sie zu uns gefunden haben.

Um Sie beim Auffinden von Informationen innerhalb dieser Domain zu unterstützen, hier ein paar Tipps:
- Sie befinden Sich momentan im Diskussionsforum. Unter » Forenübersicht finden Sie eine Übersicht über alle Einzelforen und bislang behandelte Themen.
- » Home bringt Sie immer zu der Startseite dieser Domain. Dort finden Sie einen kompletten Überblick über das Angebot von Landseer-im-web.de
- Über , den News--Ticker, haben Sie Zugriff auf die letzten Aktualisierungen dieser Seiten.
- » Schwarz auf Weiß ist unser Blog mit Artikeln zu verschiedenen Aspekten der Landseerhaltung.
- Fotos und Videos finden Sie in der » Mediathek.
- Leider ist auch dies manchmal notwendig: » Landseer in Not hilft bei der Vermittlung von Landseern, die ein neues Zuhause suchen.

Last, not least: Nachdem diese Domain seit nunmehr acht Jahre online ist, unterliegt sie zur Zeit in einer kompletten Überarbeitung. Dadurch mag es Ihnen vorkommen, dass nicht alle Teile "wie aus einem Guss" wirken, und manches vielleicht auch noch etwas holprig ist. Aber ich arbeite daran ...
... und nun viel Spaß beim Schmökern

Holger Neeb, WebMaster "landseer-im-web.de"

Was ist ein guter Züchter?

von HolgerN
geschrieben am 28.Jan '14 um 09:24
Hallo,
In (fast) allen Foren und Diskussionsgruppen kann man lesen, was einen guten Züchter ausmacht. Allgemeiner Konsens dort, so zumindest mein Eindruck, ist, dass ..

„.. ein guter Züchter immer für seine Welpen da ist, auch wenn er zu diesen schon etliche Jahre keinen Kontakt mehr hatte oder auch er selbst keine Zucht mehr betreibt. Er ist selbstverständlich fachkundiger Berater in Ernährungsfragen und auch der ultimative Ansprechpartner für alle Gesundheits- und Erziehungsprobleme (denn schließlich ist er durch seine Zuchtauswahl für alle Probleme in diesen Bereichen zumindest mitverantwortlich). Es lohnt schon nicht mehr der Erwähnung, dass er bei Bedarf natürlich auch als Tierpension oder Tierheim zu Verfügung zur Verfügung steht…“ (Diese Liste lässt sich noch beleibig fortsetzen)
Hier muss ich für die Züchter eine Lanze brechen: Dies alles zusammen kann eigentlich kein einzelner Mensch schaffen. Auch nicht wenn er Hundezüchter ist.

Bleibt die Frage, was denn nun einen guten Züchter ausmacht.
In einem Artikel von Irene Sommerfeld-Stur mit dem Titel Spezielle Struktur und Dynamik von Hundepopulationen, den ich nur wärmstens empfehlen kann, findet sich als Postulat:
(Zitat):
Züchten heißt in Populationen und in Generationen zu denken
Ich finde es aller Ehren wert, wie sich viele Einzelzüchter um ihre Zucht, ihre Linie, Gedanken machen und versuchen bestmögliche Zuchtergebnisse zu erreichen. Aber das Denken in Populationen ist etwas, was meines Erachtens nach nur als Gemeinschaftsanstrengung erfolgreich sein kann.
Ein einfaches Beispiel zur Veranschaulichung: Zur Bekämpfung der Inzuchtdepression ist es wohl das Einkreuzen von populationsfremden, bei unseren Landseer sind dies sicherlich auch immer rassefremde Tiere, notwendig. Das nachhaltige Einkreuzen in eine Population ist aber etwas, was von einem Einzelzüchter nicht geschafft werden kann. Hierzu müssen mehrere Züchter (zucht)planvoll Hand in Hand arbeiten. Ähnliches gilt sicherlich auch für viele andere Zuchtziele.

Meine Antwort auf die Eingangsfrage „Was ist ein guter Züchter“ fällt somit etwas anders aus: Einen guten Züchter kann es nur in einer guten Zuchtgemeinschaft geben, die das Erreichen von Zuchtzielen als Gemeinschaftsleistung versteht. Für alles andere gibt es auch außerhalb des Zuchtwesens Spezialisten, die zu den einzelnen Punkten hervorragende Arbeit leisten.

Abschließend noch eine eher persönliche Bemerkung: Den endgültigen Anstoß für diesen Thread, dessen eigentliches Thema mir schon lange unter den Nägeln brennt, gaben einige Facebook-Kommentare rund um die Vermittlung des Landseerrüden Bernie. Trotzdem eröffne ich diesen Thread hier und nicht bei FB, da Einträge dort für meinen Geschmack leider zu schnell – in manchen Gruppen schon innerhalb weniger Tage – im digitalen Nirgendwo dem Vergessen anheim fallen.

Mit freundlichen Grüßen
Holger Neeb
... diesen Beitrag beantworten
 

Zu 'Was ist ein guter Züchter?' von HolgerN liegen bislang die folgenden Antworten vor:

Re: Was ist ein guter Züchter?

von BaldurLandseer
geschrieben am 28.Jan '14 um 12:01

Für mich erstmal einer, der ehrlich ist, der sich nicht über die Würfe definiert, eher langsamer als
schnell arbeitet, der mir nicht zuerst Pokale zeigt, dessen Hunde nicht gebleicht sind, der
innerhalb der zuchtgemeinschaft versucht, die Probleme der Rasse (Gelenk,hautbeschwerden,
etc.) zu ergründen bzw. sich zumindest Gedanken macht.
Der dir Tips und Hilfestellung gerade im ersten Jahr gibt.
Der sich für seine Hunde interessiert, auch lange nachdem sie veräußert wurden.

All das was Population und genetische Veränderung durch einkreuzen angeht, kann nur durch
einen Verband geregelt werden. Ich bezweifle einfach dass die Masse der Züchter über
Generationen züchtet.

Re: Was ist ein guter Züchter?

von Delia Eick
geschrieben am 28.Jan '14 um 12:10

Meine Meinung dazu ist, dass es immer darauf ankommt aus welchen Beweggründen man züchtet.

Ich schaffe sehr wohl den Spagat mich um alles zu kümmern was meine Welpen betrifft. Ja, ich habe einen Hund zurückgeholt und mit der Hilfe der Verbreitung im LIW und auf der Homepage des DLC, hat sich ein wunderbarer neuer Platz aufgetan. Dieser Hund musste auf einem Balkon leben. Die Leute wollte ihn zuerst nicht zu mir zurück geben.
Aber ich habe für ihn gekämpft, gewonnen und abgeholt. Das würde ich für JEDEN meiner ins Leben gewünschten Welpen tun. Das kann ich nur, weil ich nur jedes 2-3 Jahr einen Wurf habe. Züchter die 2 Würfe und mehr im Jahr haben, da könnte die Sache anders aussehen!
Züchtergemeinschaft, absolut gut! Genauso ist es, man sollte sich unterstützen und gemeinsam etwas planen.
Das genau versuchen wir ganz langsam aufzubauen. Für mich geht dies nur in einem Verein, da die VDH Richtlinien eingehalten werden müssen. Und durch gemeinsame Momente wie Stammtische, an denen man die Leute aufklären kann wie wichtig es ist, einen Landseer auch einmal zur Zucht vorzubereiten und vielleicht etwas zu investieren, als da wären Zeit, Geld und Langmut und einiges mehr.
Wir müssen andere Rassefremde Hunde einkreuzen? Woher soll man dies wissen? Vielleicht ist die Inzucht auf einem ganz anderen Level als wir erwarten! Deshalb wäre die Idee eine genetische Datenbank für alle Vereine einzuführen doch wohl der erste Schritt über die Inzucht zu urteilen. Wir haben bereits hunderte Blutproben eingeschickt und gesichert. Frau Dr. Pfeiffer hat auf einem Seminar zur DNA Datenbank davon gesprochen bereits nach 50 Blutproben eine Aussage machen zu können wo wir stehen. Deshalb kann ich nur jedem Landseerfreund raten, sich denen anzuschließen, die dieses Fensterchen öffnen wollen. Denn hier liegt die 100% Aussage per Genetik wohin der Weg führen sollte. Und dann kann man sich über die weiteren Schritte unterhalten!

L.G.

Re: Was ist ein guter Züchter?

von Marion
geschrieben am 28.Jan '14 um 18:50

Was ist ein guter Züchter?

Vor 30 Jahren würde meine Antwort lauten - wir!

Wir haben fast 25 Jahre Landseer gezüchtet, nach besten Wissen und Gewissen.

Bei zwei Würfen erfuhren wir viel zu spät, dass in der Linie Erkrankungen auftauchten.
Schwere HD und Krebs der Vorfahren der Zuchtrüden, die unsere Hündin gedeckt hatten.
In den Ahnentafeln erschein der HD Wert nicht und wurde verschwiegen, die Todesursache Krebs in der anderen Linie wurde auch verschwiegen.

Dies war für mich der Zeitpunkt, um die Zucht niederzulegen, da leider keine Ehrlichkeit unter den Züchtern und Zuchtrüden Besitzern herrscht. Die Käufer der Welpen aus den Verpaarungen habe ich später darüber informiert, leider für die meisten zu spät.
Dies Würfe wurde alle nicht sehr alt, gerade aus der Krebslinie wurden die Hunde aus der Verpaarung keine 5 Jahre alt.

Ich hatte als Züchter diese Information vor dem Deckakt nicht und somit ist eine ehrliche und verantwortungsvolle Zucht nicht möglich, egal was in den Zuchtverbänden erzählt wird.

Was bringt in der Zucht ein Hund, der den Schrank voller Pokale hat, wenn seine Linie krank ist?
Was bringt eine DNA Datenbank, wenn Erkrankungen aus der Vergangenheit unter den Tisch gekehrt werden?

Die DNA bestätigt nur die Herkunft, mehr nicht und ist ein Verkaufsargument, was auf eine gesunde Zucht hinweisen soll.
Ehrlichkeit bringt es nicht, wenn die Züchter weiter Auffälligkeiten und Erkrankungen verschweigen.

Für die Käufer unserer Welpen waren und sind wir auch immer da, nur können wir die Erkrankungen nicht erklären, können ihnen den Schmerz nicht nehmen, wenn der Hund zu früh stirbt begründet auf die Verlogenheit einiger Züchter.

Fachkunde haben wir uns angeeignet, auch die fehlt Züchtern in vielen Bereichen. Wie will man beraten und informieren, wenn man selbst nicht wissend ist?

Gute Züchter findet man selten.
Rückblickend war auch ich es nicht, da ich mich zu sehr auf die Aussagen anderer Menschen verlassen habe.

Re: Was ist ein guter Züchter? Off Topic

von WebMaster "Landseer-im-Web.de"
geschrieben am 29.Jan '14 um 10:59

Liebe Diskussonsteilnehmer,

ich freu mich natürlich immer, wenn Beiträge in diesem Forum eine gewisse Resonanz finden. Dies ist auch bei diesem Thread so. Leider kamen dazu auch Anmerkungen von außerhalb, die einen Punkt betreffen, welcher mir auch schon aufgefallen war.
Aus diesem Grunde muss ich jetzt einmal in die Rolle des etwas oberlehrerhaften WebMaster schlüpfen. Ich mache dies nicht gerne, aber da müssen wir jetzt gemeinsam durch:

Ich betreibe dieses Forum, welches eines der letzten offenen Webforen ist nun schon seit über dreizehn Jahren. Ich bin darauf sogar etwas stolz - man gönne meine kleinen Eitelkeiten - und möchte dieses Forum auch noch eine lange Zeit weiter betreiben. Dazu müssen aber einige Regeln eingehalten werden, die sogenannte (N)etiquette. Zu dieser gehören zum einen formale Punkte, wie das Kennzeichnen eines Beitrages mit dem eigenen Namen und der Email-Adresse. Auch finde ich persönlich es sehr nett - auch wenn es etwas altmodisch ist -, wenn Beiträge eine Anrede und eine Grußformel enthalten. Dies sind jedoch Formalien, deren nicht-Einhaltung natürlich kein "Weltuntergang" ist.
Es gibt hier aber ein absolutes NoGo: Persönliche Angriffe auf andere Diskussionsteilnehmer können nicht hingenommen werden! Ich bin mir bewusst, dass meine diesbezügliche Toleranzgrenze weit unterhalb dessen liegt, was in anderen Foren oder sozialen Netzwerken mittlerweile üblich ist. Aber, wie bereits gesagt, ich möchte dieses Forum noch lange betreiben und werde deshalb auf die Einhaltung dieser im Grunde doch sehr einfachen Regeln achten.

Ich danke Euch für Euer Verständnis.

Liebe Grüße
Holger Neeb, WebMaster "Landseer-im-Web.de" und "Landseer-in-Not.de"

Re: Was ist ein guter Züchter?

von Petra
geschrieben am 16.Feb '14 um 20:26

Hallo,

derzeit bin ich noch in der "Informationsphase", was den Landseer betrifft. Ich dachte, ich hätte halbwegs einen Überblick und bekomme allmählich ein Auge dafür, worauf ich achten muß (es wäre auch nicht unser erster Hund) - aber nun seid Ihr so freundlich und offen und - ja, werft damit leider glücklicherweise auch wieder neue Fragen auf. :-)

Für mich stellt sich - unabhängig der fachlichen, tiefgründigen Aspekte - natürlich die ganz normale Laienfrage: Woran erkenne ich, welche Linien von Knochenkrebs etc. betroffen sind?

Hier wird etwas abfällig von Züchtern geschrieben, die viel auf Shows unterwegs sind - und ich achte normalerweise beim Ersteindruck auf Züchterhomepages am wenigsten auf Showresultate; vielmehr auf Gesundheitsinfos, den allgemeinen Eindruck vom Inhalt und Schreibstil, auf die Menge und Qualität an Infos usw.

Aber allein darauf kann ich mich ja offensichtlich nicht verlassen - zumal mir häufig eine Zuchtstätte empfohlen wurde, deren Internetauftritt außer Ausstellungsergebnissen eher wenig hergibt.

An sich bin ich somit auf direkte Empfehlungen angewiesen, oder? Ich will gar nicht, dass mir hier öffentlich irgend welche Namen genannt werden, aber ich steh grad wie der Ochs vorm Berge. Ich möchte einen normalen, gesunden Landseer, der in keiner Hinsicht übertrieben ist, er muß nicht außerordentlich groß , breit oder schwer sein. Gesund halt und mit angenehmem Wesen. Wo finde ich ihn nur?

Das mit der Liste bzgl. der Krankheiten klang ja gut - ich verstehe, dass sie nicht veröffentlicht wird. Aber ich hoffe, Ihr versteht meine Verunsicherung etwas. Ich hatte früher einen Berner Sennenhund, "damals" als sie noch halbwegs gesund waren. Nun habe ich seit Jahren ein Auge auf die Landseer und ganz viele sagen mir: Finger weg, du machst nur den Tierarzt reich.

Stehe leider derzeit etwas hilflos dar. :(

Gruß, Petra

Letzte Änderung am 30.07.18 Holger Neeb zurück zur LiW-Startseite