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Holger Neeb, WebMaster "landseer-im-web.de"

Re: Aggressivität

von Marion
geschrieben am 07.Jan '14 um 19:55
als Antwort auf Re: Aggressivität von Susanne T.
Dieses Verhalten ist bei Landseer nicht ungewöhnlich, wenn die fremde Person für den Hund bedrohlich erscheint oder der Hund vorher Frust, Angst oder Ärger hatte. Die Genetik und Erfahrungen der Vergangenheit können auch eine Rolle spielen. Der Hund sagt einfach nur geh weg.

Ungewöhnlich ist hier aber die Reaktion auf die Mutter, die ihm sicher bekannt ist und zu dir.
Die Reaktion erfolgt aber nie ohne Grund und kann auch durch Hormone oder Schmerzen verursacht werden, wie schon Holger und Brigitte schrieben.

Ob in der Vergangenheit etwas gründlich schief gelaufen ist, kannst nur du beantworten.
Wurde dem Hund mit Aggression begegnet oder wurde er körperlich gezüchtigt, kann dies auch Aggression bei einem Landseer auslösen.
Zeigt jemand von euch Unsicherheit oder gar Angst im Umgang mit dem Hund, merkt er schnell, dass keine geeignete Führung vorhanden ist und dies ist beim Landseer ganz schlecht.

Diese Reaktion hat sich ganz sicher schon rechtzeitig angekündigt, nur hat von euch niemand die ersten Stufen der Eskalationsleiter wahrgenommen. Vielleicht wart ihr abgelenkt und nicht auf den Hund konzentriert?

Knurren ist schon ein deutliches Signal mit dem der Hund versucht zu kommunizieren, davor gibt es aber weit mehr Signale, die man sehen sollte. Vielleicht habt ihr ihn auch noch für das Knurren bestraft?
Der Hund wird nicht verstehen, wieso er für Kommunikation bestraft wird und die Folgen sind dann meist so. Was soll er auch tun, wenn er nicht verstanden wird? Die nächste Stufe ist schnappen und beißen.
Der Hund unterdrückt nun künftig die Sprache und ist dann nicht mehr einschätzbar, keiner weiß was er als nächstes tun wird und das ist natürlich auch gefährlich.
Sind natürlich jetzt nur Vermutungen, aber nach der bisherigen Vorgeschichte denke ich es mir so, es fehlt bei euch an Verständnis für den Hund und ihr könnt nicht mit ihm kommunizieren?

Du schreibst, du hast dich dann durchgesetzt. Wie hast du dies denn gemacht? Gewaltsam?
Wenn dann förderst du das Aggressionsverhalten immer mehr, du wirst keinen Respekt vom Hund bekommen, nur kurzzeitiges Aufgeben und weitere innere Anspannung, die dann mal richtig ausrasten kann. Dies kurzzeitige Frustrationstoleranz wird nicht lange anhalten und es kommt zum nächsten Vorfall.

Du schreibt, du hast kein Vertrauen mehr zum Hund. Der Hund muss sich auf dich verlassen können und Vertrauen zu dir haben, nicht umgekehrt. Da er auch gegen die Mutter anging, scheint es mir hier so, dass er dich für völlig unfähig in seinen Augen sieht, ihn zu führen und muss dich und seine Ressourcen selbst kontrollieren. Konkurrenz wird nicht geduldet, dies kann sich noch ganz arg anstauen, gerade weil der Hund ja eigentlich noch sehr jung ist und noch lange nicht erwachsen.

Der Hund muss wieder lernen, seine Sprache einzusetzen und ihr müsst lernen, sie zu verstehen. Dazu solltet ihr mit einem Hundephysiologen oder wirklich guten Trainer arbeiten.

Beschäftige dich mit den Calming Signalen und vor allem mit der ganzen Körpersprache deines Hundes. Aus jeder schlechten Erfahrung lernt dein Hund leider auch, nur macht dies das Zusammenleben immer schwerer und ist nicht gut für den Hund. Alles Unbekannte, jeder Frust, jede Angst usw. wird dann so ein Verhalten auslösen. Wenn du dann in der Situation noch mit falschen Emotionen reagierst, wird es noch schlimmer und der Hund ist im Dauerstress. Es gibt viele Auslöser von Stress, dies kann man aber aus der Ferne nicht beurteilen und sollte ein Fachmann vor Ort abklären. Allein deine Stimmung kann sich auf den Hund übertragen, deine Körperhaltung oder eben Druck, den du sogar unbewusst auf den Hund auswirken kannst.

Versuche jetzt schlechte Erfahrungen für den Hund zu vermeiden, bewahre Ruhe, sorge für Sicherheit und bringe ihn ruhig und sicher aus einer solchen Situation, sollte dies wieder vorkommen.

Mit dem Trainer oder selbst an der Gegenkonditionierung arbeiten, Calming Signals belohnen, selbst souverän und ruhig handeln, keine Strafen verwenden und vor allem Stress reduzieren. Haltet erst einmal Abstand zu Auslösern, trainiert in kleinen Schritten und konfrontiert den Hund wieder langsam mit fremden Personen oder Unbekannten mit der nötigen Sicherheit und dem Verständnis für den Hund.

Medizinisch überprüfen wurde schon empfohlen, auch Futter kann Unsicherheit, Angst und Stress auslösen, dies auch überprüfen.

Gute Infoseite zu Körpersprache usw. ist diese hier, vielleicht könnt ihr dort schon einiges rauslesen und ich wünsche euch einen guten Trainer, denn ich vermute allein bekommt ihr dies nicht mehr hin. Ich wünsche euch viel Erfolg, vor allem wünsche ich es dem Hund, denn dieser leidet darunter sehr und hat in dem jungen Alter so kein schönes Leben.


http://www.stressfreimithund.de/html/korpersprache_.html

http://www.stressfreimithund.de/html/aggression.html

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Zu 'Re: Aggressivität' von Marion liegen bislang die folgenden Antworten vor:

Re: Aggressivität

von HolgerN
geschrieben am 08.Jan '14 um 09:10

Hallo Marion,

ich möchte gerne zwei der von Dir genannten Punkte aufgreifen:
(Zitat):
Der Hund muss sich auf dich verlassen können und Vertrauen zu dir haben, nicht umgekehrt.

Dem ersten Teil des Satzes möchte ich voll und ganz zustimmen, allerdings ist es meiner Meinung nach auch umgekehrt so, dass auch der Hundehalter Vertrauen zu seinem Hund haben muss.
Fehlt dieses Vertrauen, agiert der Hundehalter unsicher, vielleicht sogar nervös und ängstlich. Zum einen wird dies vom Hund wahrgenommen und beeinflusst auch dessen Verhalten, zum anderen ist ein unsicheres Verhalten natürlich das genaue Gegenteil von einem souveränen Auftreten ist, welches aber - wie Du weiter unten auch schreibst - für ein erfolgreiches Führen eines Hundes unabdingbar ist.
Diesen Punkt halte ich für wichtig, weswegen ich ihn an dieser Stelle auch nochmals betonen möchte.

Auch das sich Befassen mit der Körpersprache des Hundes, auch den Calming Signals, ist sicherlich eine gute Sache. Aber leider zeigt der Hund von Susanne keine Beschwichtungssignale. Susanne schreibt:
(Zitat):
..ohne Vorwarnung ging mein Landseer meine Mutter zähnefletschend an...

Ich bin sicherlich dazu bereit, auch manche aggressive Signale eines Hundes noch als 'Kommunikation' zu verstehen. Beispiel: Unsere Rayka mag es überhaupt nicht, gebürstet zu werden. Wenn es dann am Bauch auch noch ziept, schaut sie mich schon mal an und man erkennt ein 'leichtes Zucken' der Lefzen. Ich 'kommentiere' dies dann beispielsweise mit einem scharfen "He, lass das!" .. und dann wird zumindest noch kurz weitergebürstet. Im Umgang mit unserer Rayka ist dies ok und ausreichend.

So wie es Susanne beschrieben hat, bin ich doch der Meinung, dass hier Grenzen überschritten wurden. Dem, was Du dazu schreibst, möchte ich im wesentlich schon zustimmen, interessannt finde ich dann Deinen Lösungsansatz, quasi die Quintessenz des Ganzen:
(Zitat):
Versuche jetzt schlechte Erfahrungen für den Hund zu vermeiden, bewahre Ruhe, sorge für Sicherheit ..
Meine Herangehensweise wäre eine andere: Zunächst sollte die erwähnte Ruhe und Sicherheit am anderen Ende der Leine wieder einkehren und die oben bereits erwähnte Souveränität (wieder)gewonnen werden.
Es erscheint mir jetzt somit dringender, den Hundehalter gute Erfahrungen im Umgang mit seinem Hund zu vermitteln. Dann dürfte die weitere Arbeit mit dem Hund etwas 'nachhaltiger' sein.

Abschließen möchte ich mit einem Zitat von Erasmus von Rotterdam:
(Zitat):
Alles was ich sage sei Gespräch, nichts sei ein Rat. Ich spräche nicht so kühn, wenn man mir folgen müsste.
In diesem Sinne
Liebe Grüße
Holger

Letzte Änderung am 30.07.18 Holger Neeb zurück zur LiW-Startseite