Landseer-im-Web.de

Willkommen auf der umfassendsten privaten Webseite zur Hunderasse Landseer! Schön, dass Sie zu uns gefunden haben.

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Last, not least: Nachdem diese Domain seit nunmehr acht Jahre online ist, unterliegt sie zur Zeit in einer kompletten Überarbeitung. Dadurch mag es Ihnen vorkommen, dass nicht alle Teile "wie aus einem Guss" wirken, und manches vielleicht auch noch etwas holprig ist. Aber ich arbeite daran ...
... und nun viel Spaß beim Schmökern

Holger Neeb, WebMaster "landseer-im-web.de"

Re: Teilzeitjob und Welpe???

von HolgerN
geschrieben am 29.Okt '11 um 12:39
als Antwort auf Re: Teilzeitjob und Welpe??? von Tanja
Hallo Tanja,

Da auf das Internet mittlerweile von fast überall bequem und kostengünstig zugegriffen werden kann, ist es meist das erste Medium auf der Suche nach Informationen. Auch ein sehr großer Anteil der Diskussionen, auf welche Du Dich beziehst, findet im Internet, in den verschiedenen Diskussionsforen und Blogs statt. Nach meiner persönlichen Erfahrung tendieren diese dazu, eine gewisse Eigendynamik anzunehmen und dadurch in vielen Fällen stark polarisierte Meinungen wiederzuspiegeln. Da in vielen Foren auch bestimmte Meinungen häufiger vertreten sind, kann dies durchaus zu einer mehr oder weniger einseitigen, oder wie Du es bezeichnest, "überzogenen" Darstellung eines Sachverhaltes führen. Aus diesem Grunde sollte jeder Benutzer kritisch mit Meinungen, Informationen und Ratschlägen aus dem Web umgehen, zumals diese auch häufig von Personen stammen, die sich scheuen, Ihre Beiträge namentlich zu kennzeichnen, sodass über deren Qualifikation und/oder Motive gerätselt werden darf. Im Zweifelsfall ist es immer ratsam, eine weitere Meinung einzuholen oder eine Information nochmals zu verifizieren.

Nach dieser allgemeinen Vorbemerkung getreu dem Motto "Was ich schon die ganze Zeit schon mal sagen wollte", möchte ich aber nicht versäumen, einige Deiner Aussagen direkt zu kommentieren:

(Zitat):
Innerhalb der Gruppe von Tierhaltern ist eine verstärkte Kontroverse festzustellen, inwieweit von bestimmten Tierhaltern überzogene Anforderungen an eine artgerechte Haltung der jeweiligen Tierart gestellt werden. Diese würden dazu führen, dass gewisse Bevölkerungsgruppen, z. B. berufstätige Singles, in diesem Sinne überhaupt keine Tiere mehr artgerecht halten könnten oder sich Anfänger angesichts der an sie gestellten Anforderungen derart überfordert sähen, dass sie die Tiere vorschnell ins Tierheim abschieben würden.

Dass sich Anfänger derart überfordert sehen, dass sie bereit sind, sich von ihren Hunden wieder zu trennen, kann vorkommen - habe ich auch schon selbst erlebt. Dies allerdings nicht aufgrund irgendwelcher von außen gestellten, überzogenen Anforderungen, sondern deshalb, weil man sich die Hundehaltung doch leichter und unproblematischer vorgestellt hat, als sie wirklich ist Vielleicht hätte in solchen Fällen ein mehr an Informationen (neben der Internetrecherche auch Gespräche mit Haltern und Züchtern, sowie die Lektüre von Fachbüchern und-zeitschriften) schon im Vorfeld dazu beigetragen, dass es nicht zu einer Abgabe des Hundes kommt. Mensch und Tier wäre viel dann viel erspart geblieben.

(Zitat):
Ein weiteres Problem sind auch teilweise die Tierheime, die ihre Hunde lieber weiterhin in den im Tierheim üblichen Zwingern sehen, als Kompromisse mit willigen Interessenten einzugehen.

Insbesondere für ältere Mitmenschen ist es teilweise sehr schwierig einen Hund aus dem Tierschutz zu bekommen. Hier könnte man sicherlich Modelle finden, die sowohl Hund und Mensch dienen.

(Zitat):
Nach wie vor wird der ideale Hundehalter propagiert, der so gut wie nie auffindbar ist ( wie bei Idealen so häufig  ) :
Dieser „ideale“ Halter ist erwachsen, aber nicht zu alt, hat ein 1a polizeiliches Führungszeugnis und strotzt vor Fitness. Hat viel Geld für Tierarzt und gutes Futter , ein großes Haus mit großem Grundstück, am besten ländlich, ohne Treppen. Hat 24 Stunden täglich Zeit für den Hund und -wenn denn nötig -dann nur wohl erzogene Kinder, die mit der Muttermilch schon den richtigen Umgang mit Hunden eingesogen haben.

Gegen dieses Ideal ist eigentlich nichts einzuwenden. Außer, dass wir uns selbst vielleicht wieder einmal eingestehen müssen, nicht unbedingt einer Idealvorstellung zu entsprechen.

(Zitat):
Ein Hund, der es nicht anders kennt ( wie meiner zum Beispiel), bleibt auch weitaus länger als 6 Stunden alleine. Sie mußte das schon als Welpe .

Natürlich bleibt ein Hund auch länger als 6 Stunden alleine. Er hat in der Regel ja auch keine andere Wahl. Aber beobachte einmal einen Wurf Welpen, eine Gruppe Junghunde, aber auch beispielsweise ein Pärchen erwachsener Hunde: Hier findet eigentlich immer eine Interaktion zwischen den einzelenen Tieren statt. Selbst in den Ruhephasen wird sich dann häufig aneinander gekuschelt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einem so sozialen Tier nichts ausmacht, längere Zeit alleine zu sein. Ich glaube nicht, dass es das ist, wie ein Hund leben würde, wenn er denn die Wahl hätte….
Was nun einen Welpen angeht - und ein solcher war ja der Ausgangspunkt dieser Diskussion - so dient die Beschäftigung mit dem Welpen auch dazu, ihm seine (neue) Umwelt näherzubringen und vor allem auch der Erziehung. Denn diese fängt bereits am ersten Tag an.

(Zitat):
Und ich pfeife auf die moderne Hundeerziehung mit Leckerli und Clickertraining und was weiß ich nicht alles.

"Leckerli und Clickertraining" stehen meist als Synonyme für eine Hundeerziehung und -ausbildung, die erkannt hat, dass es nicht nur eine negative Bestärkung in der Erziehung gibt, sondern sich durch positive Bestärkung vieles einfacher, schneller und zuverlässiger erreichen lässt. Dies gilt nicht nur für die Erziehung von Hunden, sondern allgemein für die Arbeit mit Tieren und genauso für den Umgang mit Mitmenschen. Warum dies von dir abgelehnt wird, erschließt sich mir beim besten Willen nicht.

(Zitat):
Mein Hund ist komischerweise aber weder leidend noch verhaltensgestört. Sie ist gelassen, hat eine enorme Hemmschwelle, ist menschenfreundlich und trotz ihrer Größe auch von Kindern zu handhaben. Sie ist gesund und munter, war noch nie krank und einen Hundepsychologen haben wir auch noch nie gesehen. Mein Hund spielt eher den Psychologen bei so manchem Zweibeiner.

Dies freut mich für Dich! Leider haben nicht alle Hundehalter dieses Glück. Mich würde daher einmal Deine eigene Einschätzung interessieren: Ist dies so, weil Du auf vieles "pfeiffst"? Oder was machst Du anders? Denn leider hast Du nur geschrieben,was Du nicht machst, nicht jedoch, was Du (anders) machst.

(Zitat):
Also, ihr lieben Tierfreunde. Laßt auch den weniger geeigneten Menschen die Freude an einem Tier – und setzt die Energie dort ein, wo sie wirklich gebraucht wird. Es gibt weitaus mehr tierisches Leid als ein Hund in nicht idealen, aber doch halbwegs sorgsamen Händen.

Das ist eine ganz schwierige Aussage! Denn es gibt auf dieser Welt überhaupt mehr Leid um welches man sich kümmern müsste, als nur das "tierische Leid". Die logische Fortführung dieses Gedanken führt dazu, dass es überhaupt nur noch ein einziges Problem, sozusagen das Eine Problem, gibt, um welches man sich kümmern sollte. Aber würde unsere Welt wirklich besser werden, wenn sich alle Menschen nur noch um ein einziges, "das wahre" Problem/Leid kümmern würden? Wieviel Gutes würde dann nicht mehr geschehen? (Das gehört übrigens auch zu den Punkten "Was ich schon die ganze Zeit mal sagen wollte". Ich habe Deine Aussage jetzt einfach als Steilvorlage genutzt.)

Mit freundlichen Grüßen
Holger Neeb
... diesen Beitrag beantworten
 

Zu 'Re: Teilzeitjob und Welpe???' von HolgerN liegen bislang die folgenden Antworten vor:

Re: Teilzeitjob und Welpe???

von Brigitte Weil
geschrieben am 31.Okt '11 um 09:37

Was für ein "Glück" für manche Hundehalter, das Hunde im Regelfall weder eine Wahlmöglichkeit noch ein Mitspracherecht haben.
Danke für die eindeutige, sachliche und objektive Stellungnahme Holger!

Brigitte

http://waterworkteam-black-white.com/

Re: Teilzeitjob und Welpe???

von tanja
geschrieben am 31.Okt '11 um 11:17

"Dies freut mich für Dich! Leider haben nicht alle Hundehalter dieses Glück. Mich würde daher einmal Deine eigene Einschätzung interessieren: Ist dies so, weil Du auf vieles "pfeiffst"? Oder was machst Du anders? Denn leider hast Du nur geschrieben,was Du nicht machst, nicht jedoch, was Du (anders) machst. "

Antwort : Ich mache sehr wenig. Ich bin mit Hunden aufgewachsen und versuche, wie ein Hund zu denken und nicht wie ein Mensch. Ich setze meinen gesunden Menschenverstand ein und lese lieber Abhandlungen über ursprüngliches Wolfsverhalten als Rütter+Co. Im Rudel gibt es einen Chef. Der bestimmt alles. Und dieser Chef bin ich. Ich bin einfach konsequent, mache klare Aussagen an meinen Hund. Meine Hunde haben das alle ( darunter auch sog Problemhunde aus dem Tierheim) ohne große Anstrengung akzeptiert. Hundeerziehung ist nicht wirklich schwer. Den Menschen wieder zurück zum Ursprung zu bringen dagegen sehr :-). Der gesunde Menschenverstand und das Verständnis für das Tier ist eigentlich eine einfache, klar strukturierte Sache. Leider sind dies 2 Dinge, die in unserer modernen Welt immer weiter ins Hintertreffen geraten. Und ich glaube eben nicht, dass Sendungen mit diesen Hundeflüsterern das verbessern. Wenn ein Hundeunerfahrener diese Sendungen ansieht, ist er hinterher verwirrter als vorher. Weil man durch das Ganze Drumherum das Wesentliche nicht mehr sehen kann oder eben subjektiv "ausschaltet", was man nicht sehen und hören will.




Letzte Änderung am 30.07.18 Holger Neeb zurück zur LiW-Startseite