Re: Agressive Landseer-Fundsache
von HolgerN
geschrieben am 22.Feb '07 um 13:28
als Antwort auf Re: Agressive Landseer-Fundsache von Annette
geschrieben am 22.Feb '07 um 13:28
als Antwort auf Re: Agressive Landseer-Fundsache von Annette
ich glaube, dass Diskussionen um den Begriff 'Aggressivität' deshalb so oft Missverständnisse oder - wie Du geschrieben hast - ein "Erschrocken-Sein" auslösen, da 'Aggressivität' von jedem anders verstanden wird.
Dr.med.vet Renate Jones, Aggressionsverhalten bei Hunden, S.58 (Zitat):
In den USA wird aggressives Verhalten bei Hunden als angemessen im Gegensatz zu unangemessen gesehen. Es wird sozusagen einerseits danach bewertet, ob es von einem menschlichen Standpunkt aus ethisch nachvollziehbar ist. So wäre z.B. angemessen, wenn ein Hund einen fremden Mann beißt, der Frauchen im Park angreift. Unangemessen wäre es dagegen, einen Fremden zu beißen, der Frauchen im Park oder an der Wohnungstür plötzlich umarmt
Einmal davon abgesehen, dass in der Verhaltensforschung 'Agressivität' sicherlich ganz anders beschrieben und bewertet wird (s. die Wikipedia-Einträge zu Aggressivität, Aggression und Agonistischem Verhalten), erlaubt diese Definition, die sich - so mein persönlicher Eindruck - auch in vielen Diskussionen hierzulande eingebürgert hat, schon einen großen Interpretationsspielraum: Für manchen Hundehalter ist vertretbar, wenn sein Rüde einen anderen Rüden anbrummt oder sich sogar auf einen Kommentkampf einlässt, während für einen anderen Hundehalter dann vielleicht schon eine Welt zusammenbricht.
Wahrscheinlich wäre es deswegen am besten, den Begriff 'Aggressivität' überhaupt nicht mehr so pauschal zu verwenden.
Viele Grüße
Holger Neeb mit Chewbacca & Rayka
"Alles was ich sage sei Gespräch, nichts davon sei ein Rat.
Ich spräche nicht so kühn, wenn man mir folgen müsste."
(Erasmus von Rotterdam)