Re: Halti
von
Ingo Koehn
geschrieben am
30.Jul '04 um 09:02
Hallo Hannlore,
bei großen, schweren und vor allem struren Hunden, nur gute Erfahrungen.
sportliche Landseergrüße,
Ingo Koehn
Landseer-Paradies
> Hallo, liebe Landseerfreunde,
>
> da unser Landseerrüde manchmal ausserordentlich sturköpfig an der Leine sein kann, hat man uns geraten, doch einmal mit einem Halti zu arbeiten.
>
> Hat von Euch schon mal jemand mit dem Halti gearbeitet und was hat er damit für Erfahrungen gemacht?
>
> Viele Grüße von Hannlore
Hallo Hannelore,
ich habe einen jetzt fast 8 Jahre alten Landseerrüden, der seit seinem 2. Lebensjahr an das Halti gewöhnt ist.
Unser Zeus ist nicht immer so verträglich mit allen fremden Rüden, und neigt bei engen Begegnungen dazu (z.B. Hunde müssen auf dem Bürgersteig aneinander vorbei), an der Leine blitzartig vorzuschießen. Ich kann den großen Hund ohne Halti dann nur schlecht kontrollieren und zur Ordnung rufen. Mit dem Halti ist das überhaupt kein Problem. Ich kann den Blickkontakt zum fremden Hund jederzeit abbrechen, die Aufmerksamkeit auf mich lenken und meinen Weg ohne Probleme fortsetzen. Zeus trägt das Halti nicht mehr permanent, sondern nur in Situationen in denen ich diese Unterstützung brauche. Im Laufe der Zeit ist das immer seltener der Fall gewesen.
Trotzdem lege ich es zwischendurch immer mal wieder an, damit der Gewöhnungseffekt nicht verloren geht.
Ein Halti wird auch oft eingesetzt, wenn Hunde schlecht bei Fuß laufen und ständig an der Leine ziehen. Auch dafür ist es eine wunderbare und schonende Methode die Leinenführigkeit zu verbessern.
Beim Einsatz des Haltis sollte man beachten:
Der Hund muß schrittweise an das Halti gewöhnt werden.
Hier und da gibt es auch Hunde, die kein große Gewöhnung bedürfen und den Kopfhalfter sofort akzeptieren.
Der richtige Einsatz des Haltis sollte man sich von einem erfahrenen Hundetrainer zeigen lassen.
Der unsachgemäße Einsatz, z.B. rucken oder reißen am Kopfhalfter, kann Schäden an der Halswirbelsäule verursachen.
Der Gebrauch eines Haltis entbindet nicht von der Mühe, am korrekturwürdigen Verhalten zu arbeiten. Haltis sind lediglich eine Erziehungshilfe und nicht für den Dauergebrauch gedacht.
Gerade wenn zwischen Hundeführer und Hund ein Kräfte Mißverhältnis
zugrunde liegt, finde ich das Halti eine geniale Erfindung das Ungleichgewicht auszugleichen.
Informationen über den Gebrauch und den Sinn von Halti findet man in der Literatur z.B. bei Günther Bloch "Der Wolf im Hundepelz".
Hundeschulen die das Halti als Hilfsmittel einsetzen, findet man z. B. im Internet unter IG-Hundeschulen.
Herzliche Grüße
Brigitte.
Re: Halti
von
HolgerN
geschrieben am
03.Aug '04 um 11:01
Hallo Hannelore,
wir haben unsere Hündin Danessa in Ihrer"Sturm & Drang"-Zeit auch mit recht gutem Erfolg mit einem Halti geführt.
Brigitte hat Dir in ihrer Antwort ja schon einige Punkte zum Halti geschrieben, ich möchte diese noch etwas ergänzen:
- Ein Halti ist wirklich nur gedacht, um gegebenfalls die Blickrichtung des Hundes, beispielsweise beim sog. Drohfixieren, zu ändern. Dazu wird zusätzlich zur normalen Leine eine zweite, u.U. dünnere Leine am Halti befestigt. Diese Leine ist normalerweise ohne Zug, das heißt des Hund wird normal geführt. Sollte des Hund nun einen anderen Hund fixieren, so kann man durch Zug - jedoch ohne Ruck - an der am Halti angebrachten Leine den Kopf des Hundes wegdrehen und das Fixieren, welches ja häufig eine Vorstufe für weiteres aggressives Verhalten darstellt, unterbinden.
- Das Halti ist nicht geeignet, um einen Hund das Zerren an der Leine abzugewöhnen, oder bessere physische Einflussmöglichkeiten auf den Hund zu haben, sozusagen als Stachelhalsbandersatz. Hier sieht man leider immer wieder erschreckende Fälle von falscher Anwendung des Haltis...
Da man das Abwenden und Wegschauen des Hundes auch auf ein Geräusch oder Kommando konditionieren kann, würde ich dies auf alle Fälle parallel zum Einsatz des Haltis versuchen. Aber auch hier kann das Halti in der Übungsphase eingesetzt werden.
Last, not Least: Das Halti wird von vielen Passanten, darunter auch Hundehaltern, immer wieder mit einem Maulkorb verwechselt. Durch Fragen wie "Warum muss der Hund denn einen Maulkorb tragen? Beißt der?" wird der Hund als gefährlich stigmatisiert. Dessen sollte man sich bewusst sein.
Mit freundlichen Grüßen
Holger Neeb mit Danessa & Chewbacca