Landseer-im-Web.de

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Last, not least: Nachdem diese Domain seit nunmehr acht Jahre online ist, unterliegt sie zur Zeit in einer kompletten Überarbeitung. Dadurch mag es Ihnen vorkommen, dass nicht alle Teile "wie aus einem Guss" wirken, und manches vielleicht auch noch etwas holprig ist. Aber ich arbeite daran ...
... und nun viel Spaß beim Schmökern

Holger Neeb, WebMaster "landseer-im-web.de"

zerren an der leine

von tanja danne
geschrieben am 17.Mai '04 um 22:16
habe einen einjährigen landseerrüden mit 54kilo.konnte bis vor kurzem immer gut mit im spazieren gehen aber jetzt kann ich ihn kaum noch halten wenn ein anderer hund kommt.was kann ich machen viele sagen ich soll ihm ein hundegeschirr oder ein halti oder ein stachelhalsband kaufen.welche erfahrungen habt ihr mit den sachen gemacht und was hilft.macht fast keinen spaß mehr mit ihm spazieren zu gehen und kostet mich sehr viel kraft
... diesen Beitrag beantworten
 

Zu 'zerren an der leine' von tanja danne liegen bislang die folgenden Antworten vor:

Re: zerren an der leine

von Marc
geschrieben am 18.Mai '04 um 09:01

Liebe Tanja,

Zu einem Satz möchte ich etwas sagen, weil ich jeden Tag über ähnliche Gedanken stolpere und sie mich immer wieder aufregen:
> macht fast keinen spaß mehr mit ihm spazieren zu gehen und kostet mich sehr viel kraft

Und hier liegt das Problem! Erst die Arbeit, dann der Lohn. Hunde aufziehen ist kein Spass! Spass ist ein Beiprodukt, das abfällt, wenn man sich richtig viel Mühe gegeben hat. Das ist wie mit Kindern. Meistens denken die Menschen, es wäre umgekehrt, dass nebem dem vielem Spass auch ein wenig Mühe abfällt, den aber der Spass locker wieder wett macht. Ein riesiger Irrtum, der einem dann den grössten Teil des Spasses vermiesen wird!

Dir jetzt irgend ein Instrument zu nennen, das bei einem 70kg+ Hund funktioniert, ist unsinnig. Ich seh hier meinen 20kg Frechdachs schon grinsen. So stachelig kann kein Halsband sein, als dass ein richtiger Rüde sich beirren lassen wird und auch Haltis sind nur Hilfen, die auf irgendweine Art und Weise die Mühe, die man sich macht, auf den Hund überträgt.

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: solange dein Kerl dir die Schulter ausrenkt, weisst du, dass du auf dem falschen Weg bist. Das hat aber mit dem Stachelhalsband oder dem Halti soviel zu tun, wie mit der Farbe deiner Leine: nichts! Deswegen eine Aversivverknüpfung mit der Ursache des Ziehens herzustellen, wie es Stachelhalsbänder tun, ist erziehungstechnisch unsinnig. Über die bleibenden Schäden von Stachelhalsbändern, die man noch Jahre später auf Roentgenaufnahmen erkennen kann, brauche ich hier nicht einzugehen.

Ich werde sogar noch etwas härter sein: wenn auch nur ansatzweise Zweifel bestehen, dass der Mühe zu viel werden wird, gibt dir ein letztes Mal Mühe, das Hundchen in die richtigen Hände abzugeben. Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt.

Wenn aber die Liebe zu deinem Kerl inzwischen so gross ist, dass du dir sagst "ich tue alles für ihn", dann hier ein ein erster Gedankenansatz: viel wichtiger als irgendeine Leine, ist die "geistige" Leine an der du deinen Hund führst. Du musst versuchen, deinen Hund in den Griff zu bekommen. Dafür bist du zwar reichlich spät dran, aber lange nicht zu spät.

Dazu musst du dich ins Thema Hund einarbeiten, Schulen besuchen, Bücher lesen. Hierbei wirst du auf eine ganze Armada an widersprüchlichen Überzeugungen stossen: Vom Unterwerfungsdrill, über positives Bestärken bis zum Klickern, ist alles vorhanden - sowohl in den Hundeschulen, als auch in der Literatur. Auch diese Erfahrungen, dieses Einlesen und Durchkämmen an Brauchbarem wird dich richtig viel Mühe kosten; auch hier gibt es nichts umsonst und alles wird seine Zeit brauchen.

Was ich dir aber versprechen kann, ist dass wenn du dir diese Mühe machst, auch wieder Spass am Hund herausspringen wird.

Entschuldige die klaren Wort, wir kennen uns gar nicht und sie sind deshalb auch nicht persönlich gemeint. Es ist nur meine Meinung zu dieser Art von Thema.

MfG,
Marc

Antoons Homepage

Re: zerren an der leine

von HolgerN
geschrieben am 18.Mai '04 um 09:04

Hallo Tanja,

Halti und Brustgeschirr - das Stachelhalsband möchte ich 'mal außen vor lassen, davon halte ich nicht viel - sind Erziehungshilfen, d.h. sie unterstützen einen Lernprozess beim Hund. Du solltest also vor der Entscheidung für eines der beiden versuchen, das eigentliche Problem heraus zu arbeiten. Hier gilt sicherlich auch das, was ich Andrea kürzlich geantwortet habe.

Halti und Brustgeschirr liefern somit keine fertigen Lösungen für das Problem des Leinenzerrens, sondern helfen Dir nur in Verbindung mir anderen Maßnahmen.

Auch ist es zumindest beim Halti absolut notwendig, dass es richtig eingesetzt wird und Dir die richtige Benutzung demonstriert wird. Das Brustgeschirr hilft m.E. nur in ganz bestimmten Fällen (wenn sich der Hund durch das Halsband stark verunsichert fühlt).

Mit freundlichen Grüßen
Holger Neeb mit Danessa & Chewbacca

PS.: Jetzt kann ich es mir doch nicht verkneifen, etwas 'Werbung in eigener Sache' zu machen und auf das Seminar Hundebegegnungen ohne Stress, welches die Hundeschule Odenwald für uns anbietet, hin zu weisen.
Vielen Dank, Holger.

Re: zerren an der leine

von Hannelore G.
geschrieben am 21.Mai '04 um 01:18

Hallo Tanja,

ich muß Dir mal zu Seite stehen. Du bist bei weitem nicht die Einzige, die mit ihrem Hund Probleme hat. Auch unser Rüde (1Jahr,4Monate) zickt an der Leine. Ohne Leine überhaupt kein Problem, keine Rüpeleien, nichts. Aber sowie er an der Leine ist, fängt er an zu ziehen und auch schon mal zu zicken.

Dazu kommt noch, dass er einen ganz ausgeprägten Dickkopf hat und uns manchmal ganz schön vorführt. Wenn er zum Beispiel nicht mehr weitergehen will (weil er einen anderen Hund sieht, oder in eine andere Richtung will) setzt oder legt er sich einfach hin und basta!!! Man kann keinen 70kg schweren Hund ziehen, schieben oder wegtragen. Selbst Leckerchen ignoriert er dann, er hat ja Charakter!

Es ist nicht unser erster Hund, es ist unser dritter Landseer, und davor hatte ich auch schon Hunde anderer Rasse und nie hatte ich solche Probleme mit der Erziehung.

Noch ein paar Worte zu den anderen Beiträgen:

Ich vermisse in diesem Forum manchmal die Bereitschaft anderen Hundebesitzern wirklich zu helfen. Es ist keine Hilfe, wenn man bescheinigt bekommt, dass man alles falsch gemacht hat und dass man den Hund dann doch lieber weggeben soll !!!

Wer sagt, dass man sich nicht schon viel Mühe mit der Erziehung gegeben hat und leider trotzdem nicht das erreicht hat, was man erreichen möchte.

Gibt es bei den Hunden nicht ebenso viele Charaktere wie bei den Menschen. Das heißt aber auch, das, was bei einem Hund klappt, noch lange nicht genauso bei einem anderen klappt.

Und selbst wenn man bei der Erziehung Fehler macht, ist man dann gleich ungeeingnet einen Hund zu halten ? Wichtig ist doch, dass man nach Lösungen für das Problem sucht und dafür ist es auch nie zu spät!

Und dann wäre es wirklich toll, wenn man hier im Forum Verständnis und Unterstützung in Form von Tipps und Ratschlägen bekommt und nicht noch eins auf den Deckel!

Viele Grüße Hannelore



Re: zerren an der leine

von antje
geschrieben am 23.Mai '04 um 20:39

Hallo Tanja,
vor drei Jahren hatte ich mit meiner Hündin aus verschiedenen Gründen Probleme. Sie hat einen ausgeprägten Jagdtrieb, lief nicht sehr gut an der Leine, war an der Leine zu manchen Hunden aggressiv, zu anderen Hunden nicht. Außerdem verteidigte sie ihre Privilegien sehr stark - d.h. sie paßte genau auf, dass kein anderer Hund näher zu mir kommt als sie war.
Eine gute Freundin hat mir damals die Hundeschule-Eifel (diese Schule ist von Günther Bloch gegründet worden) empfohlen. Ich habe in Bad Münstereifel eine Woche Urlaub und 10 Einzelstunden Training gebucht. Diese Woche hat mir sehr viel geholfen - meinen Hund zu beobachten, zu erkennen, zu welchem Hund er aggressiv sein würde, die Jagdgelüste im Ansatz zu stoppen.
Seither war ich schon mehrmals wieder dort. In drei Wochen ist der nächste Urlaub geplant - mit dem großen Hund und unserem Junghund, der unter Ablenkung wie verrückt an der Leine zerrt.
Gefallen hat mir, dass auf Probleme der Hunde sehr flexibel eingegangen wird und dass die Trainerin Erfahrung mit großen Hunden hat - sie züchtet Kuvacz.
Ich kann Dir solch ein Training mit einem guten Trainer für dich und Deinen Hund nur empfehlen.


>

Einsicht ist das halbe Leben...

von Marc
geschrieben am 24.Mai '04 um 12:53

Hallo an alle,

Nach ein paar Tagen Pause - wir haben uns wieder mal eine kleine Ausstellung angetan und da sieht man ja so Einiges - klinke ich mich wieder ein.

Und siehe da: man ist leicht angesäuert! Nun denn, das kenne ich zur genüge. Mensch wird nicht gerne zur Einsicht gedrängt. Ich bitte nur darum, einmal zu überlegen, was ihr denken oder tun würdet, wenn euer eigenes Kind zwischen solche versauten Giftspucker gerät. Ihr habt selber keine Kinder? Nun denn, wie wäre es, wenn euer kleiner Lieblingshund (es darf auch ein Landseerwelpe sein) von einem solchen Riesen zerfetzt würde. Ja das wäre dann wohl ziemlich schlimm? Nur dann ist es zu spät!

Ich habe leider eine ähnliche Erfahrung machen müssen und habe mir seitdem jegliche Schonung abgewöhnt: keine Samthandschuhe, keine Schönfärberei, nichts wird mehr in Watte gepackt. Hunde die sich an der Leine anstellen sind sehr gefährliche Hunde, vor allem, wenn sie so gross wie unsere Rasse sind! Sie nutzen die Gunst der Stunde und die Stärke des Halters, um sich mit ihrem (schlechten) Benehmen, die anderen "Bösen" vom Leib zu halten. Diese Hunde sind also eigentlich unsicher und das ist IMMER eine Sache der Prägung und Gewöhnung! Sie haben nicht genug gelernt, auch wenn ihre Halter noch so sehr überzeugt sind, erzogen und geschult zu haben! Diese Hunde sind noch dazu IMMER schlecht erzogen, weil es überhaupt keinen Grund gibt, warum ein etwas ängstlicher Hund an der Leine seines Beschützers austicken sollte. Noch ein Hinweis darauf, dass diese Hunde nicht richtig gelernt haben.

Es gibt nur einen Weg: ganz früh als Welpe muss der Hund viele, viele Erfahrungen machen (und nicht nur gute), um später angstfrei zu werden. Ziemlich früh schon muss er aber auch seine Grenzen kennen lernen: was er darf und was nicht! Und ganz sicher darf er keine Fremden anpöbeln, egal aus welchem Grund. Irgendwann findet jeder Hund diesen "Weg nach vorne", wenn ihm etwas nicht passt. Dieses gehört bei Familien- und Begleithunden, die mitten unter uns leben, deutlich unterbunden!!!! Wie man dieses jetzt macht, darüber kann man sich streiten. Viel wichtiger ist aber, dass man es macht, deutlich, direkt und kompromisslos! Je später man zu diesen beiden Dingen findet, umso beschwerlicher wird das Zurecht-Biegen.

Und für alle Sanftbeseelten, Empfindlichen, Eingeschnappten und Erschrockenen, die das nicht (ein)sehen, auch wenn sie noch so sehr glauben, sie hätten ihren Hund erzogen, gibt es tatsächlich bald die entsprechenden Gesetze. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis den Hundlosen unser bissiger Disneyzirkus nicht mehr geheuer ist. Dann werden wir unseren Wunsch nach einer schönen Verpackung der Wahrheit "von der Backe schmieren" können. Den zeitaufwendigen und teueren Einzelspezialtrainings mit persönlicher psycho-pedagogischer Sonderbetreuung wird es nicht anders ergehen: sie sind schlicht und einfach zu teuer. Das hat mit meiner persönlicher Meinung dann nichts mehr zu tun. Gesetze tragen keine Samthandschuhe: sie zerren einen an den Haaren.

Im Sinne meiner eigenen Kinder, bin ich aber auch irgendwo froh darüber. Man wird wohl auch einen Weg finden, weniger die Rasse, als den Enzelhund zu berwerten. Viele der unzähligen Brummbären, denen man inzwischen begegnet, werden die entsprechenden Wesensteste dann nicht mehr "überleben".

Ducunt volentem fata, nolentem trahunt
(Den Willigen führt das Schicksal, den Unwilligen schleppt es mit)
... sagt der Lateiner ... schade drum,
Marc

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Letzte Änderung am 30.07.18 Holger Neeb zurück zur LiW-Startseite