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Holger Neeb, WebMaster "landseer-im-web.de"

Re: Meine Hündin reitet auf meinen Rüden auf

von Marc
geschrieben am 16.Jan '04 um 13:30
als Antwort auf Meine Hündin reitet auf meinen Rüden auf von Martina
Hallo Martina,

Uns ergeht es im Moment ganz ähnlich und dieses Aufreiten hat natürlich nichts mit Sexualität zu tun, genauso wie es der Holger formuliert hat: 1 1/2 Jahre alter Schapendoes und 4 1/2 Monate alter Landseer.

Aufgeritten wird bei uns zwar nicht (noch nicht?), aber lass es mich so formulieren: die Babyzeit geht langsam vorbei. Die Spiele werden viel heftiger. Der Ältere ist ganz plötzlich und viel deutlicher auf seinen eigenen Vorteil bedacht: Es wird um die beste Position bei der Begrüssung gerangelt, um die beste Stelle auf dem Sofa...

Jeder, der mich kennt, weiss allerdings, wie sparsam ich mit dem Wort "Dominanz" umgehe, zumal es sich hier um unterschiedliche Geschlechter handelt:

- Es wäre sehr wohl vorstellbar, einen sehr "dominanten" Rüden UND eine sehr "dominante" Hündin in bester Eintracht zu sehen.
- Unser kleiner erwachsener Rüde (20kg) hat einen besten Freund: einen 14kg schweren Kastraten. Sie besteigen sich gegenseitig, andauernd, immer wieder, rangeln und "kämpfen" und hatten aber eigentlich noch nie Streit. Der Kleine wurde gross, zog am Älteren vorbei und der Ältere hat seine Leaderposition abgegeben, ohne ein einziges böses Wort.
- Der gleiche 20kg Rüde lässt sich regelmässig von einem viel kleineren erwachsenen Rüden 5 kg besteigen, ohne mit der Wimper zu zucken. Oft beachtet er den Zwerg nicht einmal. Fast ist es, als ob er das witzig finden würde. Wird es ihm allzu bunt, gibt es einen kleinen Rumpfschubser; das war's. Der Grosse unterwirft sich nie und doch versucht es der kleine Giftzwerg immer und immer wieder. Und alles ohne ein einziges böses Wort.

Aufsteigen ist also mehr als nur die Demonstration einer Vorrangstellung oder eines Führungsanspruches. Es führt nicht zwangsläufig in einen Streit, im Gegenteil. Es ist auch ritualisiertes Kräftemessen und kann sehr wohl spielerische Züge haben. Ich würde es also nicht dramatisieren. Es zu verbieten oder zu therapieren wäre auch recht nutzlos, weil es undendlich viele andere Signale gibt, die das gleiche ausdrücken. Daraus eines herauszupflücken und es zu verbieten, scheint mir wenig sinnvoll?

Aber natürlich hat der Holger recht: Kinder oder auch fremde Menschen besteigen, ein Unding. Und das nicht nur für Landseer, weil sie so gross und schwer sind, sondern weil es auf dieser Ebene prinziliell keine (erlaubte) Kommunikation gibt. Das ist bei uns im Haus wohl das grösste Tabu, das es gibt.

LG,
Marc

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Zu 'Re: Meine Hündin reitet auf meinen Rüden auf' von Marc liegen bislang die folgenden Antworten vor:

Re: Meine Hündin reitet auf meinen Rüden auf

von HolgerN
geschrieben am 16.Jan '04 um 19:57

Hallo Marc,

Du schreibst:

> Jeder, der mich kennt, weiss allerdings, wie sparsam ich mit dem Wort "Dominanz" umgehe


Auch ich bin eigentlich kein Freund von dem Begriff der "Dominanz"; Dazu ist mit diesem Begriff schon zuviel Schindluder getrieben worden (s. auch mein Lieblingskapitel Dominanz als Allheilmittel ? in dem Buch von Jean Donaldson), aber hier hatte ich ihn dann doch mit Absicht gewählt:

Wie Du auch schreibst, haben Hunde neben dem Aufreiten auch noch andere Möglichkeiten, eine Vorrangstellung gegenüber einem anderen Hund zu beanspruchen. Bei diesen Formen der Konfrontation haben die jeweils 'unterlegenen' Hunde jedoch die Möglichkeit, beispielsweise durch das Zeigen von Beschwichtigungsignalen oder durch Abwenden, von sich aus - quasi aktiv - die Ansprüche des anderen Hundes anzuerkennen und eine weitere Eskalation zu vermeiden.

Anders beim Aufreiten: Hier ist die Kommunikation über Beschwichtigungssignale wohl kaum mehr möglich und der 'unterlegene' Hund hat auch keine Möglichkeit mehr, auszuweichen und eine räumliche Distanz zu dem anderen Hund herzustellen. Er hat damit nur noch wenig Wahlfreiheit für seine Reaktion: Er kann das Aufreiten passiv erdulden - oder eskalieren, was dann sicherlich zu einem Streit führt.

Für dieses Beschneiden der Handlungsmöglichkeiten durch den aufreitenden Hund ist m.E. der Begriff der Dominanz dann doch 'mal treffend.

Mit freundlichen Landseergrüßen
Holger mit Danessa & Chewbacca

Letzte Änderung am 30.07.18 Holger Neeb zurück zur LiW-Startseite